Patti Smith, 1978-1980, Neue Welt
© Roland Owsnitzki / Votos
Patti Smith, 1978-1980, Neue Welt
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Patti Smith, 1978-1980, Neue Welt
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Patti Smith, 1978-1980, Neue Welt
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Deine ersten Fotos?
Allerdings. Diese Fotos gehören zu den allerersten – ich ging mit der Kamera einfach los, auf Konzerte. 1978 begann ich meine Ausbildung zum Erzieher. Wir hörten die Ramones, Smith war für uns die erste Frau im Punk. Ich hatte keine Eintrittskarte, wie so oft nicht, und habe also nach Leuten Ausschau gehalten, die bereit zum Stürmen waren.
Zum Stürmen?
… der Konzerthalle! Diese Orte waren damals nicht so gesichert wie heute, mit ›Security‹. Ich kann mich an große Flügeltüren erinnern – die drückten wir einfach auf. Beim ihrem ersten Auftritt spielten Magazine mit Tom Verlaine als Vorgruppe. Ich stelle mich direkt vorne an die Bühne, neben die Lautsprecher, und war danach erstmal taub.
Wer ist das da auf ihrem T-Shirt?
Keith Richards? Damals dachte ich, es sei Jim Morrison. Wir spielten damals Smith-Platten extra langsam ab und fanden, dass sie dann wie die Reinkarnation Jim Morrisons klang. Witzig.
Wie kamst Du überhaupt auf die Idee, Konzerte zu fotografieren?
Ich ging andauernd auf Konzerte. Über die Berliner Schulen gab es subventionierte Tickets, für fünf Mark konnte ich mir als Sechszehnjähriger Marc Bolan angucken. Emerson, Lake & Palmer, das war das erste große Konzert, in der Deutschlandhalle, auf das ich ging. Vom ersten Ausbildungsgehalt als Speditionskaufmann kaufte ich mir dann in der Augsburger Straße eine Kamera und nahm die von dort an immer mit. Niemand fragte am Einlass, was ich mit der Kamera vorhatte, ich konnte fotografieren was und wie ich wollte, inklusive des Publikums. Publikum fotografiere ich heute nicht mehr, sicherheitshalber, die Leute kennen mittlerweile ihre Rechte. Apropos Deutschlandhalle: Auch die stürmten wir regelmäßig. Einfach so, gar nicht immer wegen der Band, die dort auftrat. Wir hatten etwas gegen Veranstalter, die mit großen Bands Kohle machten, und wollten durch das Öffnen von Notausgängen auch anderen die Möglichkeit geben, die Musik zu hören.