Ornette Coleman, 8.4.1987, Quartier Latin
© Roland Owsnitzki / Votos
Ornette Coleman, 8.4.1987, Quartier Latin
© Roland Owsnitzki / Votos
Moment, Coleman war doch Saxofonist?
Später hat er auch Geige gespielt! Einer meiner Lieblinge, ein Autodidakt mit eigener Harmonielehre, ein ewig Suchender. Ich war in den nuller Jahren mit dem hier schon mehrfach erwähnten Jens Balzer, unserem Freund, dem Journalisten, auf dem Jazz-Baltica-Festival. Wir waren beide hin und weg von Colemans Auftritt und trafen ihn später zufällig, einfach so. Da machte ich dann noch schnell ein Portrait, welches wir hier jetzt aber nicht zeigen. Ein zurückhaltender Mann, ein Musiker, der seinen Bandkolleg:innen viel Raum zur eigenen Entfaltung ließ und ihnen absolute künstlerische Freiheit gab – im Gegensatz zu, sagen wir mal, Miles Davis. Ich habe mal gesehen, wie Davis einen seiner Musiker angegähnt hat, als dieser ein Solo spielte… Animal Collective, andere Musik, andere Zeit, haben auf mich auch oft so gewirkt, also wie Coleman und seine Musiker:innen. Kollektives Jazz-Spiel…
… hierarchiefreies, achtsames Musizieren. Guck mal, Coleman trägt einen Button! Auf dem steht: »I’d like to go out in space tonight«.
Passt eher zu Sun Ra! Coleman benutzte, glaube ich, als erster den Begriff Free Jazz. Es gibt da ein Album, ach Mist, ich komm’ nicht drauf. Moment, ich könnte googeln!
Nee, lass mal! Es geht nur um Deine Erinnerungen!
Na gut.
Geniales Jacket.
Würde ich mich nicht trauen zu tragen. Aber ich bin froh, dass ich mich getraut habe, ihn gefragt zu haben, ob ich ihn portraitieren darf.
22.8.2025