Du wolltest mir von diesen besonderen Filmrollen erzählen, die Du oft benutzt hast!

Ein Ilford-Film hat 4,50 oder 5,50DM gekostet – was viel war für mich, da ich als Erzieher nur eine halbe Stelle hatte. Und dann zwei Filme pro Abend…

Warum eigentlich nur eine halbe Stelle?

›Möglichst viel Freizeit‹ war das Motto. Ich sah, wieviel meine Eltern arbeiteten, Tag ein, Tag aus, das war nichts für mich, nur robotten. Ich brauchte Zeit für die Fotografie. 36 Bilder passten auf einen Film, eine Zeit lang sogar 72. Für Agenten, die Polizei, zur Observation, und für Banken, zum Beispiel zur Überwachung des Kassenraums, hatten Canon und Nikon riesige Filmrollen entwickelt, die ich, in einer riesigen Filmtrommel verstaut, die hinten an der Kamerarückseite fixiert war, mitnahm. 30 Meter Film hatte ich so dabei. In der Grolmannstraße konnte ich in einem Laden, für einen Drittel des Preises, verglichen mit normalen Filmen, die reißfeste Meter-Ausschussware kaufen und sie vor Ort in einer Dunkelkammer auf die alte Patrone aufziehen. Und sonst ging ich eben in den Osten, in das fremde Land, aus dem meine Familie stammte, ein aufregender Kurzurlaub, und nutzte den Zwangsumtausch zum Buch- oder Filmkauf.

31.1.2025